Haus
Casta-
segna
No. 0007
Castasegna | Castasegna
Fotos: Samir Seghrouchni
An der Grenze zu Italien liegt, eingebettet zwischen imposanten Bergen, das Val Bregalia. Das reichhaltige Tal ist geprägt durch die Kulisse des Piz Badile, den Kastanienwäldern und Weidewiesen und wurde bereits von den Römern bewohnt. Die Bergdörfer, die sich durchs Tal ziehen, sind durch eine einzigartige Architektursprache geprägt. Vorherrschende archaische Lebensbedingungen spiegeln sich in der Bauweise der einzelnen Häuser wider.
Der natürlich vorhandene Granit ist als charakteristisches Baumaterial in fast allen Häusern wiederzufinden. Die einheitliche Architektur und identische Bauweise der Gebäude lassen ein homogenes Dorfbild entstehen, welches als pittoreskes Ganzes für Touristen und Talbewohner einen besonderen Charme ausstrahlt.
Der Bauplatz selbst liegt ausserhalb des Dorfkerns von Castasegna. Das herrschaftliche Haus mit Baujahr 1889 ist in die Stilrichtung des Historismus einzuordnen. Es erinnert mit seinen klaren Proportionen und Hierarchien deutlich an die Zeit der Renaissance und zeigt gegen die Strasse eine starke repräsentative Fassade. Speziell ist dabei, dass es sich nicht in die ortsüblich Bauweise einordnet, sondern eine andere Architektursprache spricht.
Diese ist auch in der Villa Garbald zu erkennen, welche in unmittelbarer Nähe steht und 1863 von Gottfried Semper erbaut wurde. Neu wird ein Anbau gegen Norden geplant, der sich an den klaren Proportionen des Bestandes orientiert und als Verbindungselement den vorhandenen Garten stärker mit dem Haus verbindet. Der Garten, die bestehende Terrassierung sowie das Haus sollen als einheitliches Ganzes wahrgenommen werden. Die einzelnen baulichen Eingriffe weisen spezifische Bezüge zum Haus, zur umliegenden Natur oder zum bestehenden Garten auf und stärken die Qualitäten des Ortes.